5 Wege zum Steuern sparen, die euch kein Guru verrät!
- Wir lieben Steuern
- vor 11 Minuten
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Alle wollen Steuern sparen.
Deshalb ist das Internet voll von Tipps dazu, wie ihr möglichst wenig Steuern zahlt.
Aber nicht alles davon ist wirklich praktikabel und ziemlich vieles sogar nur für einen ganz kleinen Teil der Menschen geeignet.
Denn: Diese Steuersparmodelle, die da beworben werden, kommen in den allermeisten Fällen entweder mit hohen Kosten, hohem Aufwand, hohem Risiko oder allem davon daher.
Deshalb haben wir für euch heute die 5 wichtigsten Tipps, für die ihr kein kleines Vermögen an irgendwelche Gurus abdrücken müsst.
Tipp Nummer 1 - Macht eure Steuererklärung!
Es gibt so, so, so viele Leute, die ihre Steuererklärung nicht machen, aus Angst, aus Faulheit, aus Überforderung oder whatever.
Dabei kann das dafür sorgen, dass ihr hunderte oder sogar tausende Euro pro Jahr verschwendet.
Übrigens heißt das nicht, dass jeder eine fette Erstattung bei der Steuererklärung bekommt.
Wenn ihr in einer Werbung Dinge hört wie “im Schnitt 1.000 € Erstattung” ist das für euch selbst ziemlich nichtssagend.
Denn wie hoch die Erstattung ist, die ihr bekommen könnt, hängt davon ab, wie viel Steuern ihr unterjährig gezahlt habt und wie hoch die Kosten sind, die ihr ansetzen könnt.
Dadurch, dass viele Menschen, die die Steuererklärung nicht abgeben müssen, das auch nicht tun und davon auch viele nur eine kleine Erstattung bekommen würden, wenn sie es täten, ist die Aussage “im Schnitt 1.000€” nicht wirklich aussagekräftig.
Außerdem handelt es sich um einen Durchschnittswert, nicht um einen Median.
Heißt: Sehr niedrige oder sehr hohe Werte verzerren diesen Wert.
Deutlich mehr sagt einem diese Auswertung des statistischen Bundesamts hier.
Was ihr da aber auch seht, ist, dass es deutlich häufiger Erstattungen als Nachzahlungen gibt.
Und selbst wenn es keine 1.000 € pro Jahr sind – auch 4, 5, 600 € pro Jahr sind bares Geld, was ihr euch nicht durch die Lappen gehen lassen solltet.
Wenn ihr eure Steuererklärung einfach jedes Jahr abgebt, egal ob ihr müsst oder nicht, dann seid ihr erstens in der Routine und müsst euch zweitens keine Sorgen machen, ob ihr jetzt Geld verschenkt habt.
Denn die Steuererklärung zieht alles “glatt”.
Seid ihr also in Steuerklasse 4/4 oder habt euren Freistellungsauftrag auf mehrere Banken aufgeteilt oder fragt euch, ob der Kinderfreibetrag günstiger für euch wäre als das Kindergeld, braucht ihr nicht mehr rätselraten, wenn ihr das einfach erledigt.
Das muss auch gar nicht so schwierig und ätzend sein, Tutorials gibt es zum Beispiel für ELSTER genug – auch hier bei uns.
Damit ihr aber auch wirklich das Maximum aus eurer Steuererklärung rausholt:
Tipp Nummer 2 - Sammelt laufend ordentlich eure Belege!
Die Einkommensteuererklärung könnt ihr immer erst machen, wenn das Jahr rum ist.
Bis dann wirklich alle elektronischen Daten vollständig vorliegen und ihr zum Beispiel auch eure Steuerbescheinigungen von Banken, Brokern und Versicherungen zusammen habt, kann es schon mal Frühling werden.
Und wenn ihr dann vielleicht noch ein bisschen länger damit wartet, dann rückt alles in noch weitere Ferne.
Wenn ihr dann versuchen müsst, ein komplettes Jahr zu rekonstruieren, kann es gut und gerne passieren, dass ihr Dinge vergesst.
Oder auch dass ihr nicht mehr so genau wisst, wo ihr eure Nachweise und Belege so findet und so verzögert sich alles nur noch mehr.
Deshalb: Legt einfach alles, was für die Steuererklärung relevant ist, chronologisch an einem Ort aufeinander ab.
Das muss nicht hübsch sein, es reicht auch einfach ein nur dafür vorgesehenes Fach in eurem Schrank oder ein Ordner, in den alles Neue einfach oben drauf kommt.
Wenn es sein muss, kann das auch im Schuhkarton sein.
Und da mittlerweile vieles ja auch einfach elektronisch läuft: Dasselbe gilt für einen Ordner in eurem Mailpostfach oder eine Festplatte.
Wenn ihr euch dann dran macht, ist alles halb so wild, weil ihr nichts mehr suchen müsst und ihr nichts mehr vergessen könnt, weil alles schon so lange her ist.
Und nichts vergessen heißt: Dafür sorgen, dass alles steuermindernd berücksichtigt werden kann, was möglich ist.
Tipp Nummer 3 - Entweder auf eigene Faust gut informieren oder einmal mit einem Profi sprechen
Um alles ansetzen zu können, müsst ihr natürlich erst mal wissen, was es denn überhaupt alles für Möglichkeiten gibt.
Gerade dann, wenn ihr “normal” angestellt seid, findet ihr viele Infos dazu auch auf eigene Faust ganz gut.
Wenn ihr aber Immobilien vermietet oder sogar selbstständig seid, wird es meistens schon schwieriger.
Auch hier gibt es zwar gute Quellen, aber da gibt es einfach so viel mehr, was möglich ist und so vieles, was schwammig ist, dass es als Laie hier sehr sinnvoll sein kann, zum Steuerberater zu gehen oder sich dort zumindest mal beraten zu lassen.
Wenn ihr einem Steuerberater eure Situation vollumfänglich schildert, weiß der nämlich, an welchen Stellen man ansetzen kann, selbst wenn ihr vielleicht gar nicht darauf gekommen wärt, die richtigen Fragen zu stellen.
Damit ihr als Selbstständige zumindest einen soliden Überblick habt und wisst, an welchen Stellen ihr Fragen stellen müsst, haben wir übrigens ein Buch für euch geschrieben, das findet ihr hier.
Manche Steuerberater bieten auch die Möglichkeit an, dass man sowas ganz unverbindlich in einzelnen Beratungsterminen besprechen kann.
Das ist also eine super Alternative, wenn ihr euch nicht dauerhaft einen Steuerberater ans Bein binden wollt.
Auch wenn ein Steuerberater, der all eure Daten und Zahlen sieht, natürlich auch Dinge entdecken kann, die er in einem einzelnen Beratungstermin niemals sehen könnte.
Unser vierter Tipp - Timing!
Es gibt einige Dinge im Steuerrecht, bei denen es sich lohnt, die Zeit als Spielpartner mit ins Boot zu holen.
Wenn ihr zum Beispiel ein paar Zimmer renovieren lasst und dafür hohe Handwerkerkosten habt, kann es sinnvoll sein, die Zahlungen, wenn möglich, auf zwei oder mehr Jahre zu verteilen.
Denn Handwerkerkosten können zwar zu 20 % von der Einkommensteuerlast abgezogen werden, aber es gehen pro Jahr maximal 6.000 €.
In Sachen Einkommensteuer kommt es immer auf den Zeitpunkt der Zahlung an.
Wenn ihr also die 6.000 € schon geknackt habt und mit einem Handwerker vereinbaren könnt, eine Rechnung erst im neuen Jahr zu bezahlen oder einen Teil der Arbeiten ins neue Jahr schieben könnt, könnt ihr so dafür sorgen, dass auch das nicht verpufft.
Es gibt noch einige andere Stellen, an denen sich das richtige Timing lohnen kann: Haushaltsnahe Dienstleistungen, außergewöhnliche Belastungen, Verkauf von Wertpapieren, Kryptos oder Immobilien.
Und auch Vorauszahlungen für die Krankenversicherung können dafür sorgen, dass ihr Steuern spart.
Denn die sind unter bestimmten Voraussetzungen in voller Höhe absetzbar, aber in den folgenden Jahren könnt ihr dann auch andere Versicherungen steuerlich geltend machen.
Die fallen meistens nämlich unter den Tisch, weil die Beiträge zur Krankenversicherung schon die Höchstbeträge sprengen – keine Krankenversicherungsbeiträge in einem Jahr = Platz für die anderen Versicherungen.
Und last but not least Nummer 5 - Flexibilität bei Gehaltserhöhungen!
Wenn ihr nicht darauf besteht, jede Gehaltserhöhung in barem Geld zu bekommen, kann sich das für euch richtig lohnen.
Denn mit steuer- und sozialversicherungsfreien oder pauschal versteuerten Gehaltsextras kommt bei euch mehr Wert an als wenn ihr die Gehaltserhöhung voll versteuern und verbeitragen müsst.
Ja, das bedeutet zwar dann auch, dass ihr weniger in eure Rentenversicherung einzahlt, aber das ist für viele kein Argument, weil die Absicherung über die Rentenversicherung sowieso nicht ausreichend sein wird.
Für viele ist es also super, wenn sie durch solche Gehaltsextras mehr von ihrem Geld in private Vorsorgemöglichkeiten stecken können.
Außerdem spart auch euer Arbeitgeber unter Umständen, weshalb es sich auch für den lohnt.
Deshalb solltet ihr unbedingt proaktiv auf euren Chef zugehen und nach solchen Möglichkeiten fragen, um mehr aus eurem Gehalt rauszuholen.
Wenn ihr noch Steuertipps habt, die jeder kennen sollte, haut sie in die Kommentare.
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Tschausen!
Hinweis: Bei unseren Videos und Beiträgen handelt es sich nicht um steuerliche Beratung. Auch erheben unsere Videos und Beiträge keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir formulieren hier einfach und verständlich, daher erheben wir auch keinen Anspruch auf steuerrechtlich vollkommen korrekte Begrifflichkeiten. Für steuerliche Beratung wendet euch bitte an euren Steuerberater.
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