Wir wissen, dass das Thema Einkommensteuererklärung bei vielen von euch Bauchschmerzen auslöst - und ihr gar nicht so genau wisst, wie ihr diesen Mist überhaupt angehen sollt.
Das ist aber gar nicht nötig, denn es gibt hier wirklich für jeden die passende Lösung.
Und weil ihr uns nach diesen Lösungen gefragt habt und weil wir wollen, dass ihr zumindest schon mal eine grobe Idee habt, was so geht, zeigen wir euch heute, welche Möglichkeiten ihr habt, um Steuererklärung anzugehen.
Wenn ihr eure Erklärung abgeben müsst, dann habt ihr damit regelmäßiger, nämlich in der Regel einmal pro Jahr zu tun und müsst hier auch Fristen beachten.
Wann ihr überhaupt zwingend eine Einkommensteuererklärung abgeben müsst, haben wir euch schon mehrmals in anderen Videos erklärt. Schreibt uns aber gerne nochmal in die YouTube Kommentare, wenn ihr dazu noch mal ein ganz eigenes Video als Übersicht haben wollt.
Wenn ihr eure Erklärung freiwillig abgebt, dann könnt ihr das immer 4 Jahre rückwirkend machen und müsst euch nicht unbedingt jährlich damit rumschlagen.
Ihr braucht euch theoretisch so eigentlich nur alle 4 Jahre für 4 Jahre damit beschäftigen.
Das kann schon echt praktisch sein, denn nach einem Jahr hat man ja gerne schon mal vergessen, was genau man vor einem Jahr gemacht hat und muss sich dann jedes Jahr aufs Neue eindenken.
Bei 4 Jahren auf einen Schlag denkt man sich dann ein mal ein und kann direkt 4 Jahre auf einmal abhaken. Nachteil ist dann aber, dass ihr nach 4 Jahren sicher noch mehr vergessen habt, als nach einem.
So oder so solltet ihr es euch so einfach wie möglich machen, weil ihr euch damit eben nicht alle paar Wochen befassen werdet.
Deshalb kann es Sinn machen, sich einmal vorneweg zu fragen, was denn für einen selbst wohl die beste Lösung ist.
Zur Auswahl stehen dabei:
ELSTER, das eigene Online Tool der Finanzverwaltung,
verschiedene Steuerprogramme, entweder als Software oder browserbasiert,
mehrere Steuer Apps,
Lohnsteuerhilfevereine
und der Steuerberater.
Welche Optionen gehen für mich?
Zuerst müsst ihr dann aber natürlich wissen, welche von diesen Optionen ihr in eurem konkreten Fall überhaupt benutzen könnt. ELSTER und Steuerberater geht beides immer.
Lohnsteuerhilfevereine kommen für euch nicht mehr in Frage, wenn ihr selbständig seid, selbst wenn es nur nebenher ist und wenn ihr umsatzsteuerpflichtige Umsätze habt.
Wenn ihr Immobilien vermietet oder Kapitaleinkünfte, bestimmte sonstige Einkünfte, unter anderem aus privaten Veräußerungsgeschäften habt – und Achtung, das beinhaltet auch Kryptos -, dann kann euch ein Lohnsteuerhilfeverein nur helfen, wenn ihr damit bestimmte Grenzen nicht reißt.
Da kann euch der Verein dann aber Genaueres zu sagen.
Die Steuerprogramme können meistens noch mehr als die Steuer Apps, aber was die genau können, ist einfach total von Programm zu Programm unterschiedlich.
Apps können meistens “nur” Einkommensteuererklärungen für Arbeitnehmer oder vielleicht auch noch für Rentner machen, die zusätzlich noch “einfache” Kapitalerträge haben.
Alles, was komplexer ist, funktioniert bei Apps aber meistens dann auch wieder nicht.
Aber grade dann, wenn ihr eben eine “einfache” Steuererklärung habt, ist ja genau das überhaupt kein Problem und dann können solche Apps eine super Sache sein, um euch das Leben zu erleichtern.
Das muss man aber natürlich auch bezahlen.
Wie teuer ist was?
Die Apps und Programme sind dabei aber meistens noch verhältnismäßig günstig und kosten in der Regel unter 100€, einige sogar unter 30€.
Oft gibt es auch die Möglichkeit, erstmal alle Daten einzugeben, ohne etwas bezahlen zu müssen.
Dann wird erst abgerechnet, wenn ihr euch entscheidet, die Erklärung auch wirklich zu übermitteln.
Komplett kostenlos ist nur ELSTER.
Der Lohnsteuerhilfeverein liegt meistens im Mittelfeld mit einem durchschnittlichen Jahresbeitrag von circa 150€ plus gegebenenfalls eine Aufnahmegebühr.
Der Vollständigkeit halber wollen wir aber auch noch dazu sagen, dass es auch Vereine gibt, bei denen man unter 100€ im Jahr weg kommt und ihr andersrum je nach Preismodell und eigenem Einkommen aber auch bei mehreren hundert Euro landen könnt.
Der Steuerberater ist in der Regel die teuerste Option und hier ist mehr oder weniger open end, was die Kosten angeht, das hängt einfach sehr vom Einkommen und dem Aufwand für die Erklärung ab.
Was bekomme ich?
Der Preis hängt aber natürlich auch mit den Leistungen zusammen.
Bei einem Steuerberater habt ihr einen Ansprechpartner, der im besten Fall nicht einfach nur eure Erklärung weg erklärt, sondern auch mal über den Tellerrand hinausschaut.
Er sollte für euch steuerlich und wirtschaftlich das optimalste Ergebnis rausholen und euch auf Dinge hinweisen, die ihr besser oder anders machen könnt.
Das kann grade dann Sinn machen, wenn ihr jetzt nicht nur “Standardsachen” habt und schon ein größeres Vermögen oder ein Unternehmen habt.
Als durchschnittlicher Arbeitnehmer geht aber meistens in Sachen Steueroptimierung nicht so viel, sodass sich der Steuerberater hier oft einfach nicht lohnt.
Da kann dann der Lohnsteuerhilfeverein eine Option sein, wenn ihr euch nicht allein dran traut. Hier könnt ihr dann aber mehr als ein paar kleine Hinweise über die Erstellung der Steuererklärung hinaus nicht erwarten.
Steuer-Apps könnten für euch dann Sinn machen, wenn ihr das Thema einfach schnell abhaken wollt und es euch nicht noch um die letzten 5€ gesparte Steuer geht.
Die sind manchmal sogar so intuitiv aufgebaut, dass ihr nicht einmal das Gefühl habt, grade eine Steuererklärung zu machen - und wenn das das ist, was ihr braucht, um euch überhaupt mal an das Thema heran zu wagen – go for it!
Über das, was genau da grade im Hintergrund allerdings passiert, lernt ihr auf diesem Wege vermutlich nicht.
Allerdings interessiert das ja auch nicht unbedingt jeden.
Bei Steuerprogrammen oder browserbasierten Steueranwendungen ist das meistens genau so, nur dass die meistens nicht ganz so intuitiv sind wie die Apps.
Deswegen muss man sich da oft doch ein bisschen mehr in das Programm an sich reinfuchsen.
Dafür können die aber häufig auch mehr als die reinen Handy-Apps.
Wenn ihr euch gerne mehr damit auseinandersetzen wollt, dann könnt ihr euch an ELSTER wagen.
ELSTER bietet zwar Hilfen und Hinweise, aber da das im Prinzip nur die gesetzlichen Formulare in digitaler Form sind, gibt es vor allem eines: Viele, viele Felder, die euch für euren eigenen Fall eigentlich gar nicht interessieren.
Wenn ihr euch nicht auskennt, wisst ihr ja aber eben gar nicht unbedingt, welche Anlagen und Felder für euch relevant sind und welche nicht.
Die Begriffe sind dazu für Laien oft auch nicht so gut verständlich.
Das ist der Grund, aus dem ELSTER auf jeden Fall am kompliziertesten ist.
Aber definitiv auch keine Raketenwissenschaft.
Und, großer Vorteil: Es ist komplett kostenlos.
Übrigens haben wir hier schon ein Tutorial für euch gemacht, wie ihr euch für ELSTER registrieren könnt.
Hinweis: Bei unseren Videos und Beiträgen handelt es sich nicht um steuerliche Beratung. Auch erheben unsere Videos und Beiträge keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir formulieren hier einfach und verständlich, daher erheben wir auch keinen Anspruch auf steuerrechtlich vollkommen korrekte Begrifflichkeiten. Für steuerliche Beratung wendet euch bitte an euren Steuerberater.
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